Hier ist unsere Zusammenfassung

Die Neuausrichtung der Altersvorsorge – Von der Provision zur Honorierung

Die private Altersvorsorge in Deutschland steht vor der Herausforderung, langfristige finanzielle Sicherheit in einem Umfeld volatiler Märkte und niedriger Zinsen zu gewährleisten. Traditionelle Renten- und Lebensversicherungen, die oft als „Bruttopolicen“ bezeichnet werden, stehen zunehmend in der Kritik, da ihre intransparente Kostenstruktur einen Großteil der potenziellen Rendite schmälern kann. Vor diesem Hintergrund gewinnt die sogenannte „Nettopolice“ als alternative Gestaltungsform an Bedeutung. 

Sie verspricht höhere Effizienz und Transparenz, indem sie die Kosten für die Vermittlung und den Vertrieb aus dem Vertrag auslagert. 

Definition und Kostenstruktur

Die grundlegende Unterscheidung zwischen einer Bruttopolice und einer Nettopolice liegt in ihrer Kostenstruktur. Bei einer herkömmlichen Bruttopolice sind die sogenannten Abschluss- und Vertriebskosten sowie die laufenden Provisionen für den Vermittler direkt in den Versicherungsbeitrag einkalkuliert. Das bedeutet, dass in den Anfangsjahren ein erheblicher Teil der Einzahlungen nicht zur Kapitalanlage zur Verfügung steht, was im Fachjargon als „Provisionsloch“ bezeichnet wird. Bei diesem Modell fallen im Vertrag selbst keine Abschluss- und Vertriebskosten an. Diese Honorierung wird in einer gesonderten Vergütungsvereinbarung geregelt, die nicht Teil des Versicherungsvertrages ist. Einige Anbieter haben innovative Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, dieses Honorar über ein Factoring-System in zinsfreien Monatsraten zu begleichen, wodurch der Honorartarif auch für breitere und jüngere Zielgruppen zugänglich wird.

Vorteile der Nettopolice

Die Nettopolice bietet erhebliche ökonomische Vorteile, die sich primär aus der deutlich geringeren Kostenbelastung ergeben. Vergleiche zeigen, dass die Effektivkosten einer Nettopolice signifikant niedriger ausfallen können, beispielsweise 0,73 % im Vergleich zu 1,32 % bei einer Bruttopolice. Diese anfängliche Kapitalvorsprung potenziert sich über Jahrzehnte. Praxisbeispiele belegen, dass dies zu einer deutlich höheren Ablaufleistung führen kann. Bei einem monatlichen Beitrag von 400 Euro über 34 Jahre bei einer Rendite von 6 % kann eine Nettopolice eine um 48.335 Euro höhere Ablaufleistung erzielen als ein herkömmlicher Vertrag. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Flexibilität. Da keine laufenden Provisionen oder Abschlusskosten anfallen, können Anpassungen wie Beitragserhöhungen, Zuzahlungen oder eine Reduzierung der Beiträge ohne zusätzliche Kosten vorgenommen werden. So fallen beispielsweise in der Ansparphase keine Abgeltungssteuern an, und bei einer Auszahlung im Alter von 62 Jahren nach einer Laufzeit von 12 Jahren gilt die sogenannte hälftige Kapitalertragsbesteuerung. Die Wahl zwischen den beiden Modellen stellt somit eine Entscheidung zwischen einer impliziten, langfristig teureren Finanzierung der Beratung (Bruttopolice) und einer expliziten, einmaligen Honorierung dar, die das angesparte Kapital von Beginn an maximal arbeiten lässt.


Das Fürstentum Liechtenstein: Ein alternativer Rechts- und Wirtschaftsraum


Standortvorteile und Stabilität 

Das Fürstentum Liechtenstein positioniert sich als attraktiver Finanzstandort im Herzen Europas. Dieses stabile makroökonomische Umfeld schafft ein solides Fundament für Finanzdienstleistungen und erhöht das Vertrauen der Anleger. 

Regulierungs- und Aufsichtsstruktur 

Liechtenstein ist Mitglied des EWR und verfügt über eine eigene Finanzmarktaufsicht (FMA). Ein zentraler Aspekt dieser Regelung ist, dass die Aufsicht über ein liechtensteinisches Versicherungsunternehmen und die von ihm angebotenen Produkte ausschließlich bei der FMA in Liechtenstein verbleibt, auch wenn die Produkte in Deutschland vertrieben werden.

FAZIT:

Egal ob Nettopolice aus Liechtenstein oder Deutschland - netto bleibt netto und am Ende bleibt mehr für den Kunden.